Buyout - Bedeutung, Berechnung und Überwachung

Gerade in der Medienbranche sind Bildrechte ein hohes Gut. Aber hättest Du gedacht, dass das auch für Bild- und Bewegtaufnahmen gilt, die explizit beauftragt worden sind? Auch hier dürfen die Auftraggeber das von Models und Schauspielern angefertigte Material nicht uneingeschränkt nutzen. Dies ist nur nach einem vorherigen Buyout möglich. Was aber bedeutet das? Wie hoch fällt das Buyout für Models und Darsteller aus? Und wer sorgt dafür, dass Auftraggeber die Nutzungsrechte einhalten?

Was ist ein Buyout?

Beim Buyout handelt es sich grundsätzlich um einen Fachbegriff für das Einräumen von Nutzungsrechten in der Medienbranche. Dabei räumen Models bzw. Darsteller Auftraggebern die Rechte an angefertigtem Bild- oder Videomaterial ein. Ohne diese explizite Abtretung darf das Material aufgrund des auch für Models geltenden Rechts am eigenen Bild nicht kommerziell verwendet werden. Ein Auftraggeber muss im Rahmen eines Auftrags also die Darsteller- bzw. Modeldienstleistung und auch die Nutzungsrechte kaufen. Damit ist der Buyout ein fester Teil der Gage bzw. des Honorars. In der Vertragsvereinbarung wird oft festgehalten, wo, auf welchen Kanälen und in welchem Umfang das Material genutzt werden darf. Explizite Ausschlüsse für bestimmte Verwendungszwecke oder ein Total Buyout sind ebenfalls möglich.

Welche Bedeutung haben Buyouts in der Praxis?

Typischerweise werden Nutzungsrechte hierzulande für einen beschränkten Zeitraum übertragen. Das bedeutet, dass Auftraggeber das Material für begrenzte Zeit z.B. deutschlandweit für TV-, Online- und Plakatwerbung nutzen dürfen. Zum Glück ist es möglich, die Nutzungsrechte über den ursprünglich vereinbarten Zeitraum hinaus zu verlängern. In diesem Fall wird allerdings eine weitere Vergütung fällig. Gleichzeitig sind auch exklusive Vertragsvereinbarungen möglich. Möchte ein Auftraggeber ein Model etwa zum Werbegesicht seiner Marke machen, kann diese exklusive Buyout-Lizenz die Zusammenarbeit mit Konkurrenzmarken untersagen. Diese Einschränkung wird von entsprechenden Unternehmen sehr gut entlohnt.

So berechnet sich ein Buyout

Die Höhe des Buyouts hängt, wie die eigentliche Gage oder das Honorar für Models und Darsteller, von mehreren Faktoren ab. Dazu gehört neben dem Zeitraum der Abtretung der Nutzungsrechte und Exklusivvereinbarungen auch die Bekanntheit des Models. Hast Du also bereits Erfahrung oder Dir schon einen Namen in der Branche gemacht, fällt auch das Buyout für die Nutzungsrechte höher aus.
Gleiches gilt auch für die Größe und Bekanntheit des Auftraggebers. Während die Buyouts bei kleineren unbekannten Kunden bescheiden ausfallen, können sie bei größeren Kunden und bekannten Marken schnell größere Summen erreichen. Wer gute Arbeit leistet, kann seinen persönlichen Marktwert jedoch schnell steigern und so an größere Projekte namhafter Auftraggeber kommen.

Am wichtigsten für die Berechnung sind jedoch die folgenden Faktoren:

- Zeit:Je länger das Material in einem Medium zu sehen sein wird, desto höher ist der Preis.
- Medien: Ausschlaggebend für die Höhe des Buyouts ist die Anzahl der Medien, in denen das Material veröffentlicht wird. Neben Kino, Fernsehen und Print zählen auch Online, Social Media, Plakatwerbung und Streaming.
- Länder: Auch die Anzahl der Länder, in denen Bild- und Videomaterial genutzt wird, ist essenziell. Es gilt: Je weitgreifender die Kampagne, desto höher liegt der Preis. Zudem ist die Veröffentlichung in Ländern mit starkem Markt in der Regel lukrativer als in Staaten mit kleinen Märkten.

Wer ist für die Berechnung und Überwachung zuständig?

Ursprünglich berechnet wird der Buyout mit Hilfe einer Buyout-Liste und dann mit dem Kunden und den Models verhandelt. Außerdem kümmert sich die Agentur um die Überwachung und Einhaltung der vereinbarten Nutzungsrechte.