Dressman - Ein männliches Model

Hast Du beim Klang des Wortes Dressman auch gleich einen Gentleman mit Schirm, Charme und Melone vor Augen? Das entspricht zwar nicht mehr ganz der modernen Bedeutung, trifft aber immer noch den Stil vieler Herren-Models, die unter diesem Label arbeiten. Wir erklären Dir, was Du genau unter einem Dressman verstehen kannst und was diesen von anderen Male Models unterscheidet.

Was ist ein Dressman?

Der Begriff Dressman bezeichnet ein männliches Model. Gerade im deutschsprachigem Raum hat die Begrifflichkeit parallel zur Bezeichnung des Herren-Models eine lange Tradition. Seine Ursprünge hat der klassische Dressman in den 60er- und 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts. Zu der Zeit gab es klassische männliche Models, anders als heute, nicht. Damals bezeichnete man Männer-Models als Dressman, die Oberbekleidung für Herren auf Catwalks oder für Fotokampagnen zur Schau trugen.
Im Laufe der Zeit hat sich die Rolle männlicher Models jedoch geändert und auf mehr als die Präsentation von Oberbekleidung ausgeweitet. Seit den 80er-Jahren wurden die Dressmen zumindest begrifflich durch das Male Model ersetzt. Nichtsdestotrotz bezeichnen sich besonders erfolgreiche Herren-Models immer noch ganz bewusst als Dressman.


Wo liegt der Unterschied zwischen Dressmen und Herren-Models?

Genau genommen handelt es sich um einen veralteten Begriff für ein männliches Model bzw. ein Male Model. In manchen Fällen wird die Begrifflichkeit des Dressmans heute noch verwendet, um eine genaue Unterscheidung zwischen Herren-Models und weiblichen Models eindeutig zu kennzeichnen. Der Begriff Dressman wird daher kaum noch verwendet.
Einige Models und Agenturen greifen jedoch ganz bewusst auf diesen antiquierten Begriff zurück, um das Gentleman-Image zu vermitteln und sich damit vom modernen Male Model abzugrenzen. Sie fokussieren sich damit wieder primär auf Herrenoberbekleidung, während ein modernes männliches Model nicht diesem klassischen Weg folgt, sondern auch in anderen Bereichen tätig ist.

Vorsicht: Fettnäpfchen in der internationalen Kommunikation

Besondere Vorsicht ist bei der Verwendung als Beschreibung für ein männliches Model bei der Kommunikation mit internationalen Partnern bzw. generell im Ausland geboten. Im englischsprachigen Raum gibt es den Begriff Dressman schlicht nicht. Hier spricht man bei Herren-Models ausschließlich von einem Male Model. Wer den Begriff dennoch verwendet, kann nicht nur auf Unverständnis stoßen, sondern erntet vermutlich auch schräge Blicke. Immerhin bedeutet "dress" im Englischen Kleid, was im Einzelfall zu Missverständnissen führen könnte.

Spezialisierung zum Gentleman Male Model

Im allgemeinen Sprachgebrauch ist der Begriff des Dressmans aus der Mode- und Agenturwelt verschwunden. Diesem Trend entgegen steht eine kleine Gruppe von stilistisch spezialisierten Herren-Models, die sich auf die Wurzeln zurückbesinnen. Diese liegen in der Zeit rund um die 40er- und 50er-Jahre, als Männer noch Hüte trugen, Maßhemden einen hohen Stellenwert hatten und es noch keine großen Modeketten mit maschinell gefertigter Massenware gab. Im Rahmen der Präsentation hochwertiger Kollektionen im Bereich der Herrenmode finden solche Gentleman Male Models eine Nische.