Szene - Was ist eine Szene in einem Film?
Wow, was für eine Szene, umwerfend, mitreißend, superspannend! Bestimmt hast Du das auch schon einmal beim Betrachten eines Films oder einer Serie gedacht. Doch was genau versteht man eigentlich unter einer Filmszene und wo liegen die Unterschiede zu einer Sequenz und zu einer Einstellung?
Filmszene - Definition
Eigentlich stammt der Begriff "Szene" aus dem Bereich des Theaters. Er existierte somit bereits vor der Erfindung des Tonfilms. Ursprünglich bezeichnete man damit eine Theaterbühne bzw. eine kleine Handlungseinheit in einem Theaterstück. Später, nach dem Aufstieg von Hollywood und dem Durchbruch der Filmindustrie, wurde der Begriff zunehmend für Handlungseinheiten in gefilmten Produktionen verwendet - sei es in einer Serie, oder in einem Film. Charakteristisch für Filmszenen ist die Einheit von Zeit, Raum und Darsteller. Mit jeder neu auftretenden Figur beginnt automatisch eine neue Szene. Eine Filmszene kann durchaus aus mehreren Kameraeinstellungen bestehen. Entscheidend ist, dass sich Raum, Zeit und Personal nicht ändern.
Der Unterschied zwischen einer Szene und einer Sequenz
Eine Sequenz ist länger und umfangreicher als eine Filmszene. Sie besteht durchschnittlich aus drei bis sieben zusammenhängenden Szenen. Betrachtet man einen Film hierarchisch, so ist die Sequenz eine übergeordnete Einheit der Filmszene. Im Theater gibt es übrigens keine Sequenzen, sehr wohl jedoch Szenen.
Abgrenzung zu einer Einstellung
In der Hierarchie des Films ist die Einstellung die nächstkleinere Einheit nach der Szene. Die Ordnung lautet also: Mehrere Einstellungen ergeben eine Filmszene, mehrere Filmszenen ergeben wiederum eine Sequenz.
Drehbuch legt die einzelnen Filmszenen fest
Schauspieler orientieren sich beim Darstellen in einem Film in aller Regel an einem Drehbuch. Dieses dient als Handlungsanweisung und definiert die einzelnen Szenen. Im Durchschnitt enthalten moderne Drehbücher für einen 90-minütigen Film zwischen 40 und 60 Szenen. Wichtig in diesem Zusammenhang: Auch sogenannte "One-Taker" - also Filme mit nur einer einzigen Kameraeinstellung - enthalten mehr als nur eine einzige Szene. Der Wechsel ergibt sich, sobald ein neuer Schauspieler in Erscheinung tritt.
Handlungszentrierte Szenen vs. personenzentrierte Szenen
Je nachdem, worauf der Fokus in einer Filmszene liegt, spricht man von einer handlungszentrierten oder personenzentrierten Szene. In handlungszentrierten Szenen geht es primär um die Frage, wie sich die Handlung entwickelt und welche Entscheidungen die handelnden Charaktere treffen. Anders in personenzentrierten Szenen: Hier stehen die Personen selbst im Mittelpunkt, ihre Gefühle, Gedanken, ihr Innenleben.
Szene in einem Film analysieren: Ansätze und Ideen
Wenn Du als Model oder Darsteller mehr über die Kunst des Filmemachens erfahren möchtest, ist es unumgänglich, dass Du Dich mit dem Thema der Filmanalyse beschäftigst. Zur Analyse eignen sich sowohl ganze Filme als auch einzelne Szenen. Die Analyse sollte neben filmkompositorischen, formalen und technischen Aspekten auch weitergehende Fragen wie etwa die Stellung der Filmszene innerhalb des Films, die Entwicklung der handelnden Personen und den Soundtrack behandeln. Je ganzheitlicher der Blick auf die Filmszene, desto besser und tiefgehender die Analyse.