Non-binäre Models
Frau oder Mann - gibt es nur diese beiden Möglichkeiten? In Wirklichkeit fühlen sich einige Menschen nicht eindeutig auf ein einziges Geschlecht gepolt. Es gibt weitaus mehr Geschlechter und Identitäten. Manche Menschen fühlen und definieren sich nicht einfach nur als weiblich oder als männlich. Sie bezeichnen sich als nicht-binär oder non-binary.
Was bedeutet non-binär?
Der Begriff binär bedeutet "zweiteilig". In einer binären Geschlechterordnung kommen nur zwei Geschlechter vor, in diese beiden Kategorien können vermeintlich alle Menschen eingeordnet werden. Es gibt aber Menschen, die sich selbst nicht eindeutig als Mann oder als Frau empfinden, also als "nicht-binär".
Nicht in einer Schublade, sondern irgendwo anders: Diversität wird zunehmend wahrgenommen und akzeptiert
Vieles in unserer Gesellschaft ist noch auf das traditionelle zweigeschlechtliche System gepolt. Die Unterscheidung von Menschen in männlich oder weiblich wird jedoch im Sprachgebrauch zunehmend abgelöst von einer Öffnung für verschiedene Identitäten.
Was verstehen wir unter dem Begriff "Nicht-binär"?
"Nicht-binär" ist ein Sammelbegriff und umfasst viele unterschiedliche Geschlechtsidentitäten. Menschen, die nicht-binär sind, fühlen sich weder eindeutig als Frau noch als Mann. Ihre geschlechtliche Identität kann weibliche oder männliche Anteile haben, sie kann irgendwo dazwischen liegen oder auch außerhalb dieser Kategorien sein. Ob bi-gender-Identität oder pan-gender-Persönlichkeit, ob queere Identität, a-gender-Persönlichkeit oder die Beschreibung "divers", es gibt viele Variationen der Geschlechtsidentitäten. Sie alle fallen unter den Begriff "nicht-binär".
Die Modewelt und die Diversität
Kleidung und Mode - sie spielen im Selbstverständnis von Frauen und Männern eine große Rolle. Seit jeher sind sie Spiegel gesellschaftlicher Geschlechtervorstellungen. In der Modebranche sind dazu Veränderungen im Gange. Immer mehr Labels setzen auf "degendered" Kleidung, also auf Mode, die nicht typisch für Männer oder für Frauen gedacht ist. Es gibt zwar keine offiziellen Vorgaben, aber dennoch gelten immer noch unausgesprochene Regeln, was jedes Geschlecht tragen sollte. Bestimmte Kleidung ist eindeutig für Frauen geschaffen und wird als "weiblich" definiert, etwa Röcke und Kleider, während Anzüge eher als "männlich" gelten. Die konservativen Modekampagnen sind auf diese Geschlechtervorstellungen eingestellt. Wer sich jedoch nicht-binär fühlt, wer sich durch die Kleidungskategorien nicht einschränken lassen möchte, fand im Mainstream der Mode lange kaum Beachtung. Mittlerweile jedoch hat sich der gesellschaftliche Blick weiterentwickelt, starre Geschlechtergrenzen lösen sich auf. Einige Fashion-Produzenten führen die Geschlechtertrennung in der Mode nicht unhinterfragt weiter, es gibt zunehmend auch Unisex-Fashion.
Nicht-binäre Models verändern die Mode und erobern den Laufsteg
Die Modewelt hat schon lange Interesse daran, den androgynen Look zu erforschen und im Design männliche und weibliche Merkmale zu vereinen. Heute gehört eine neue Reihe von Geschlechtsidentitäten zunehmend zur Mainstream-Gesellschaft. Viele nicht-binäre Models erobern die Fashionwelt. Modedesigner engagieren immer häufiger non-binäre Models. Männlich gelesene Models tragen auf dem Catwalk feminine Outfits und Make-Up, Models mit weiblich gelesenen Gesichtszügen zeigen maskuline Kleidung. Menschen aller Couleur werden darin bestärkt, sich in ihrer jeweiligen Kleidung frei auszudrücken.