Testshooting und Testdreh

Am Anfang des Model-Berufs steht das Testshooting. Bei diesem Fototermin werden professionelle Bilder erstellt, die das Model zur Selbst-Präsentation in sein Modelbook aufnehmen kann. Auch der Fotograf profitiert davon: Er kann diese Fotos als Eigenwerbung nutzen. Das Testshooting ist als eine Art Arbeitsprobe anzusehen, mit der zukünftige Kunden die Darstellungsmöglichkeiten und die Eignung des Models in einem ersten Schritt einschätzen können.

Worauf kommt es bei einem Testshooting an?

Das Model kann sich mithilfe des Testshootings zukünftigen Kunden präsentieren. Um die eigene Variationsbreite und Wandelfähigkeit zu zeigen, empfiehlt sich ein Shooting mit verschiedenen Stylings und Posen. Unterschiedliche Bereiche, wie beispielsweise Beauty-, Fashion- und Werbe-Bilder, zeigen den zukünftigen Auftraggebern, für welche Aufträge das Model einsatzfähig ist. Mit vielfältigen Fotos erschließt sich das Model eine große Auftragsbreite.

Zwei Arten von Testshootings sind möglich: Es gibt bezahlte und unbezahlte Shootings.

Für ein bezahltes Testshooting wird der Fotograf vom Model entlohnt. Bei diesen sogenannten Pay-Aufnahmen hat der Fotograf ohne die ausdrückliche Zustimmung des Models keinerlei Rechte an den Bildern. Die zweite Möglichkeit ist ein unbezahltes Testshooting. Hier treffen Model und Fotograf z.B. eine TFP-Vereinbarung. Die Abkürzung bedeutet "Time For Picture", also "Zeit gegen Bilder". Es fließt kein Geld, denn mit dieser Absprache wirken alle Teilnehmer des Foto-Shootings ohne Bezahlung mit. Jeder Beteiligte zieht seine eigenen Vorteile daraus: Das Model erhält beim Shooting professionelle Fotos für seine Präsentationsmappe und für die Modelkartei der Vermittlungsagentur, der Fotograf wiederum kann die Fotos ebenfalls verwenden, beispielsweise auf seiner Webseite für Eigenwerbung. Für kommerzielle Zwecke dürfen diese Fotos nicht genutzt werden, höchstens mit vorheriger Absprache und der Übertragung der Rechte.

Was sollte vor dem Shooting geklärt werden?

Vor dem Testshooting ist es wichtig, einige grundlegende Bedingungen mit dem Fotografen abzusprechen:
- Ist das Shooting kostenlos, oder ist es ein bezahltes Testshooting?
- In welcher Location findet das Shooting statt?
- Wer ist für die Mode und das Styling verantwortlich?
Oft bringt das Model die Outfits mit, doch auch der Fotograf macht Vorschläge für entsprechende Variationen.

Wie kommt man zu einem Testshooting?

Wer an einem Testshooting Interesse hat, kann sich an freie Fotografen oder an eine Model-Agentur wenden. Agenturen können meist Empfehlungen abgeben. Wenn sich das Model selbst Fotografen sucht, ist es wichtig, darauf zu achten, dass sie professionell und seriös sind. Seriöse Shootings sind kostenlos, mit der Ausnahme, dass das Model von sich aus Pay-Aufnahmen bestellt. Zu den Kennzeichen seriöser Shootings gehört auch, dass die Rechte an den Bildern klar und transparent vereinbart werden.

Was gilt es zu beachten?

Auf jeden Fall ist es ratsam, genügend Zeit einzuplanen. Schließlich soll das Shooting in angenehmer Atmosphäre und ohne Zeitdruck stattfinden. Von Vorteil ist es auch, sich für ein Kennenlernen vorab Zeit zu nehmen, um zu schauen, ob man sich eine Zusammenarbeit vorstellen kann. Wenn das Klima stimmt und wenn ein gemeinsames Verständnis für die künstlerischen und kommerziellen Aspekte besteht, ist es viel leichter, sich kreativ zu entfalten. Genau diese Atmosphäre ist wichtig, damit die Bilder gelingen. Das Model sollte sich beim Testshooting keinesfalls zu Styling und zu Posen drängen lassen, die nicht zu ihm passen und in denen es sich nicht wohlfühlt.

Ist ein Go-See bereits ein Test?

Ein Go-See ist ein Vorstellungstermin zwischen Model, Agentur und/oder potentiellen Auftraggebern. Die Agentur und/oder die Kunden beurteilen, wie das Model auftritt, und sie entscheiden, ob das Model gebucht wird oder ob zumindest eine Aufnahme in die Kartei in Frage kommt. Ein Go-See nimmt in den meisten Fällen nur ein paar Minuten Zeit in Anspruch. Sollte jedoch noch ein zusätzlicher Test-Dreh gemacht werden, kann der Termin auch länger dauern.
Das Model sollte zum Go-See sein Modelbook mit Fotos aus bisherigen Shootings mitbringen, um sich mit möglichst vielen unterschiedlichen Variationen von Styles und Darbietungen zu präsentieren.

Testshooting, Go-See und Testdreh - führen sie automatisch zum Engagement?

Das Testshooting ist lediglich dazu da, Fotos zur eigenen Präsentation zu produzieren.
Nach einem Go-See und einem Testdreh kann es zu einem Engagement kommen. Allerdings werden bei diesen Terminen mehr Models geshootet, als hinterher letztlich gebucht werden. Es geht in den allermeisten Fällen darum, einige wenige Personen aus einer größeren Anzahl von Bewerbern auszuwählen.
Die Durchführung von Shootings ist für alle Beteiligten nicht nur ein Vergnügen, sondern auch harte Arbeit. Es empfiehlt sich für Models, pünktlich, gut vorbereitet, mit den nötigen Unterlagen und in entspannter Stimmung zu erscheinen.